Blower-Door Test (Luftdichtheitsmessung) von großen Gebäuden
Steigende Energiepreise, der Einbau von Lüftungsanlagen, die Honorierung der nachgewiesenen Luftdichtheit im EnEV-Nachweis oder eine Qualitätskontrolle machen eine Überprüfung der Luftdichtheit auch bei Nichtwohngebäuden immer notwendiger.
Ein Blower-Door Test zur Qualitätssicherung sollte unter dem Aspekt folgender Problemstellungen durchgeführt werden:
- Schadstoff/Geruch (von aussen)
- Schallprobleme (Fensterfugen)
- Zugluft
- niedrige Raumtemperatur
- Bauschäden (Kondensat)
- Lüftungsanlage (Funktionsproblem)
- Energieverluste
Wir führen Luftdichtheitsmessungen - Blower-Door Tests - für Industriegebäude, Hallen, Hochregallager, Logistikzentren, Verwaltungsgebäude, Einkaufsmärkte, Schulen etc. durch.
Diese nach DIN EN 13829 sogenannten großen Gebäude mit einem Innenvolumen von größer als 4000 m3 weisen im Vergleich zu Wohngebäuden ein kleineres A/V Verhältnis auf. Für die Beurteilung der Luftdichtheit muss ab einem Innenvolumen von 1500 m3 die auf die Gebäudehüllfläche bezogene Luftdurchlässigkeit q50 nachgewiesen werden. Die Grenzwerte sind in der EnEV 2016 festgelegt.
Vor dem Test oder der Messung muß sichergestellt sein, dass die luftdichte Gebäudehülle des zu untersuchenden Gebäudes oder Gebäudeteils fertiggestellt ist.
Überprüft wird die Luftundichtigkeit eines Ein-Zonen-Gebäudes (Dichtheit des gesamten Gebäudes), jedoch ist es für den Nachweis der Luftdichtheit im Rahmen der Berechnung von Nichtwohngebäuden auch zulässig, ausschließlich solche Zonen des Gebäudes zu messen, für die im Berechnungsverfahren (Mehrzonenmodell nach DIN V 18599) die entsprechende Luftdichtheit berücksichtigt wurde.
Erstellt werden 2 Differenzdruck-Messreihen, eine bei 50 Pa Überdruck und eine bei 50 Pa Unterdruck. In Ausnahmefällen ist es nach DIN EN 13829 auch zulässig, entweder eine Messreihe bei Über- oder bei Unterdruck durchzuführen. Falls keine anderen Vereinbarungen getroffen werden, wird Verfahren B (Prüfung der Gebäudehülle) angewendet, d.h. alle absichtlich vorhandenen Öffnungen in der Gebäudehülle werden verschlossen bzw. abgedichtet.
Grundsätzlich sollte der Blower-Door Test zu einem möglichst frühen Zeitpunkt durchgeführt werden, da Undichtigkeiten dann oft einfacher nachgebessert werden können als im fertigen Zustand des Gebäudes.
Luftbewegungen durch Öffnungen, Risse, Fugen etc. werden mit Thermografie (temperaturabhängig), mit Nebelmaschinen (Theaternebel) und mit Strömungsmessgeräten (Thermoanemometer) ermittelt.